Zwischenfazit: Es brummt in den Kölner Messehallen
Bei den Standgestaltungen fallen Koinor, die Collection, Hülsta, Birkenstock, Kare und Interstil positiv aus dem Rahmen. Mit Joop, Riviera Maison und Roche Bobois hat Köln ohnehin in diesem Jahr große Marken (zurück-)gewonnen. Trotz des Handelsmarken-Booms ist die Zeit der großen Labels längst nicht vorbei.
Insgesamt dominiert die Gediegenheit mit skandinavischem Minimalismus, Braun-, Beige- und Pastelltönen und Bicolor-Kombinationen (vor allem bei Polstermöbeln) – und das in allen Segmenten. Um es auf Neudeutsch zu sagen: Während die weltpolitische Großwetterlage Unwetter zu bringen droht, richten sich die Verbraucher zuhause „hygellig“ ein. Der kontrollierte Mainstream erlebt somit eine Hochkonjunktur. Selbst Kare Design merkt das und zeigt luxuriöse Einzelteile. Polipol liegt mit der „Michalsky“-Kollektion richtig.
Im „sleep“-Segment ist der Markt kräftig in Bewegung und in Halle 9 gehen die Gesprächsthemen nicht aus – ob E-Commerce, Virtual Reality (Badenia) oder die Zukunft des stationären Handels, die Herausforderungen sind groß. Und natürlich wird die Dunlopillo-Übernahme durch die Bettzeit GmbH von allen Seiten beleuchtet.
Der „smart“-Bereich überrascht positiv. Die große Umsortierung (z.B. Arte M weg, CS Schmal wieder da) bringt neuen Schwung in die Halle 7. Die Laufwege müssen neu gelernt werden, weshalb es auch neue Entdeckungen zu machen gibt. Auch der Innovationsfaktor ist hoch: Das selbstöffnende Falttürsystem „WingLine L“ von Hettich feiert Weltpremiere bei Wiemann, bei vielen Kastenmöblern zeigt der Digitaldruck sein volles Potenzial, zum Teil mit verblüffenden haptischen Effekten.
Last not least, die „LivingKitchen“. Hier sind die Hallen rappelvoll und der Promi-Faktor ist hoch. Die Darstellung der Kompetenzen gelingt mit Cleverness.
Zwischenfazit: Die Branche legt sich ins Zeug und es gibt viel zu entdecken. Um die ganze Themenvielfalt zu erkunden, reichen zwei Tage nicht aus. Freuen wir uns also. Die Messe läuft ja noch.