Gewürdigt für Ausbildung von Flüchtlingen
Zwölf junge Geflüchtete aus neun Nationen haben im September bei Häfele in Nagold eine zweijährige Ausbildung zum Fachlageristen begonnen. Zur Überraschung aller Beteiligten findet sich das mittelständische Familienunternehmen nun als Leuchtturmbetrieb in Baden-Württemberg und als nationales Vorzeigebeispiel in Sachen betrieblicher Integrationsarbeit wieder. Der designierte Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, besuchte deshalb in Nagold das Häfele Versandzentrum. „Was hier in Angriff genommen wurde ist in Umfang und Stringenz einzigartig und vorbildlich“, sagte Scheele bei einer von der Arbeitsagentur organisierten Pressekonferenz.
Mit der Ausbildung zum Fachlageristen wurde im Unternehmen ein neuer Ausbildungsberuf zusätzlich zum normalen Ausbildungsprogramm aufgenommen. Häfele war es nämlich wichtig, dass mit diesem Projekt kein anderer Ausbildungs- bzw. Praktikumsplatz verloren geht. Insgesamt begannen Anfang September 33 junge Leute ihre Berufsausbildung.
Als eines der größten Unternehmen in der Region steckt Häfele seit Jahrzehnten viel Kraft in die Ausbildung im dualen System. „Wir fühlten uns verpflichtet einen Beitrag zur Integration junger Menschen zu leisten“, begründet Unternehmensleiterin Sibylle Thierer das Engagement. Garanten des Erfolgs waren ein motiviertes Team in der Häfele Personalentwicklung sowie ein Netzwerk bestehend aus der Bundesagentur für Arbeit, dem Calwer Landratsamt, der Ausländerbehörde und den Schulen mit ihren Pädagogen im Raum Nagold und Calw.
Ein Blick auf die Häfele Zentrale in Nagold zeigt
außerdem, hier arbeiten Menschen aus aller Herren Länder ohnehin tagtäglich
erfolgreich zusammen. Im Versandzentrum allein über 20 Nationalitäten. Dort
lernen nun auch die 12 jungen Männer im Alter von 17 bis 35 Jahren aus
Afghanistan, Eritrea, Gambia, Irak, Kamerun, Nigeria, Pakistan, Somalia und
Togo.