Donnerstag, 11.02.2016, 12:12 Uhr
Häfele
Legt weltweit um elf Prozent zu
Die Häfele Gruppe hat das Jahr 2015 mit einem erfreulichen Plus abgeschlossen. Sie
erwirtschaftete einen Umsatz von 1,272 Mrd. Euro (2014: 1,144 Mrd.), das entspricht
einem Zuwachs von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit blieb das
schwäbische Familienunternehmen mit Stammsitz in Nagold trotz weltweiter Krisen
weiterhin auf einem beachtlichen Wachstumskurs.
Zu dieser Umsatzsteigerung haben mit plus 16 Prozent
vor allem die 37 Tochtergesellschaften im Ausland außerordentlich beigetragen.
Wie die Unternehmensleitung mitteilt, haben sich die Auslandsmärkte bis auf
wenige Ausnahmen ausgesprochen positiv entwickelt und sind auf breiter Front
gewachsen, außerhalb des Euroraums auch mit dem Rückenwind der
Devisenkursentwicklung 2015. Insbesondere die USA, Großbritannien, Indien und
Australien haben stark zugelegt und damit in hohem Maß zum zweistelligen
Gruppenwachstum beigetragen. 79 Prozent seines
Umsatzes erwirtschaftet Häfele inzwischen im Ausland. Diese Entwicklung schlägt
sich auch in der Zahl der Beschäftigten nieder: Sie stieg im vergangenen Jahr
weltweit um 200 auf 7.100, die Zahl der Mitarbeiter in Deutschland blieb mit
1.600 konstant.
Bei der Muttergesellschaft in Deutschland hat
sich der Umsatz nach einem schwachen ersten Halbjahr wieder gut entwickelt. Die
internationale IT-Umstellung forderte hier ihren Tribut. Vor diesem Hintergrund
ist man mit dem erzielten Plus von einem Prozent zufrieden und erwartet im
laufenden Jahr eine Rückkehr zu einem Wachstum im mittleren einstelligen
Bereich.
„Die starke regionale Diversifikation ermöglicht
es, am Wachstum der außereuropäischen Märkte in hohem Maße zu partizipieren “,
resümiert Unternehmensleiterin Sibylle Thierer, die das traditionsreiche
Familienunternehmen seit 2004 in der 3. Generation leitet. „Das letzte
Jahrzehnt war von einer großen Dynamik bei unseren asiatischen
Tochtergesellschaften geprägt. Das dabei erworbene internationale Know-how und
die Expertise nützt uns, um Häfele als Ganzes weiter voranzubringen und auch
künftig profitabel und aus eigener Kraft zu wachsen.“
Häfele
hat in den letzten Jahren verstärkt in die Entwicklung von Eigensortimenten
investiert, die weltweit eingesetzt werden. Neben den traditionellen
Sortimenten wie Möbelverbinder und Beschläge für Schiebetüren und Möbelklappen
sind dies vor allem die im Objektgeschäft besonders nachgefragten
elektronischen „Dialock"-Schließsysteme, die weltweit in der Familien- und
Kettenhotellerie Türen öffnen, sowie die „Loox" LED-Leuchten, die in
vielen Küchen und Wohnmöbeln zuhause sind. Beide Trendsortimente leisten auf
der ganzen Welt einen wertvollen Beitrag zu mehr Komfort in Gebäuden und
Möbeln.
Diese Eigensortimente stehen stellvertretend für
die dynamische Innovationskraft von Häfele. „Unser Anspruch heißt ’Weiter
denken’, was bedeutet, dass wir heute bereits an das Morgen unserer Kunden
denken“, erklärt Sibylle Thierer das Credo des Familienunternehmens. Das
spiegelt sich auch in der Auseinandersetzung mit dem Megatrend Urbanisierung
wider, dank der sich Häfele in den letzten Jahren zum Taktgeber der Branche
entwickelt hat. So entsteht heute unter dem Motto „Mehr Leben pro Quadratmeter“
raffinierte Beschlagtechnik für multifunktionale Möbel mit innovativem Design
und optimalem Raumnutzen, die attraktives Wohnen und Arbeiten auf kleinem Raum
möglich macht.
Eine wichtige Rolle für die Zukunftsfähigkeit des
Unternehmens kommt der weltweiten Vernetzung zu. Im vergangenen Jahr hat Häfele
30 Mio. Euro in Märkte, Logistik und Produktion investiert mit dem Ziel,
die verschiedenen Märkte zu vernetzen, um der sich zunehmend international
aufgestellten Kundschaft den erwarteten Service bieten zu können. Dazu wurden
globale Methoden der Zusammenarbeit entwickelt-, um Investoren, Planer und
Verarbeiter gleichermaßen überzeugen zu können.
Häfele ist optimistisch in das neue Geschäftsjahr
gestartet. Vor dem Hintergrund der bereits getätigten Investitionen in eine
weltweit einheitliche IT, in Märkte, Logistik, Produktion und Service sieht das Unternehmen gute Chancen, auch 2016
international zu wachsen. „Wir erwarten einen Umsatzzuwachs im mittleren
einstelligen Bereich, denn unsere Investitionen und Projekte tragen Früchte“,
erklärt Unternehmensleiterin Sibylle Thierer. Das Investitionsvolumen der
Unternehmensgruppe wird im laufenden Jahr bei rund 35 Mio. Euro liegen. Risiken
sieht man weiterhin in den volatilen Devisenmärkten sowie in der wachsenden
Zahl der Krisenherde, auf deren Entwicklung – wie schon 2015 – im Bedarfsfall
flexibel und umsichtig zu reagieren sein wird.