Die internationale Lage bei Holzbearbeitungsmaschinen im ersten Halbjahr 2014
Was tut sich weltweit in der Holzverarbeitungs- und Möbelbranche? Dieser Frage hat sich das Statistikbüro von Acimall, dem italienischen Herstellerverband von Holzbearbeitungsmaschinen, erneut angenommen. Die Umfrage ergab sich anlässlich der Auswertung der letzten verfügbaren Daten und zeichnet für den Zeitraum Januar bis Juni 2014 eine positive Entwicklung für alle großen internationalen Akteure ab. Demnach behauptet Deutschland erneut seine weltweit führende Exportstellung mit einem Umsatz von 788 Millionen Euro und einem Wachstum von 0,44 Prozent, ein im Vergleich zum Vorjahr beinahe unverändert gebliebener Prozentwert. Die Italiener steigerten ihren Export um sieben Prozent und erwirtschafteten knapp 549 Millionen Euro Umsatz. An dritter Stelle liegt mit 376 Millionen Euro China, Acimall geht hier von einem geschätzten Wachstum des Exports im ersten Halbjahr des laufenden Jahres von 13,6 Prozent aus, also von der doppelten Wachstumsrate der italienischen Hersteller. Im Falle der Chinesen beklagt der Acimall die Schwierigkeit, einheitliche und aussagekräftige Daten zu erhalten. Der Export von Taiwan, der Nummer vier, ging um 8,8 Prozent auf 252 Millionen Euro zurück, auf dem fünften Rang folgt Österreich mit 193,5 Millionen, einem Plus von 12,27 Prozent und an sechster Stelle rangieren die Vereinigten Staaten mit einem Exportwert bei Holzbearbeitungsmaschinen in Höhe von 136,4 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2014. Damit hatten die USA einen Rückgang um 10,77 Prozent im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum. Bemerkenswert sei laut des italienischen Fachverbandes, dass unter den sechs größten Herstellernationen lediglich zwei einen negativen Trend verbuchen mussten. Vor allem über die sieben Prozent Wachstum für den italienischen Export zeigt sich der Zusammenschluss erfreut und hofft auf eine Bestätigung dieser positiven Entwicklung bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres.
Auch über die Abnehmermärkte macht sich Acimall Gedanken: Der Verband erstellte ein Ranking der weltweit wichtigsten 50 Importländer. An erster Stelle rangieren die Vereinigten Staaten, die 2014 in den ersten sechs Monaten Holzbearbeitungsmaschinen für knapp 434 Millionen Euro importiert haben, 17,7 Prozent mehr als vom Januar bis zum Juni 2013. An zweiter Stelle liegt Russland mit 219,6 Millionen Euro, einem Plus von 3,57 Prozent – wobei sich diese Entwicklung im zweiten Halbjahr durch die Entwertung des Rubels und die internationalen Sanktionen nicht fortgesetzt haben dürfte. Denn dritten Platz gibt es für Deutschland, hier wurden Holzbearbeitungsmaschinen für 187,4 Millionen Euro gekauft – ein Zuwachs um 6,5 Prozent.
Weiter geht es laut Acimall in dieser Reihenfolge: China (157,6 Millionen Euro, minus 12,4 Prozent), Kanada (115,3 Millionen Euro, minus 6,6 Prozent), Frankreich (107,4 Millionen Euro, plus 2,1 Prozent), Polen (97,5 Millionen Euro, plus 45,1 Prozent), Österreich (94,9 Millionen Euro, plus 14,2 Prozent), Malaysia (83,5 Millionen Euro, plus 95,1 Prozent), Großbritannien (80,7 Millionen Euro, plus 31,5 Prozent), Weißrussland (73,4 Millionen Euro, plus 111,6 Prozent), Türkei (72,5 Millionen Euro, plus 19,3 Prozent), Schweiz (68,2 Millionen Euro, plus 30,9 Prozent), Belgien (60,6 Millionen Euro, 11,6 Prozent).
Erst auf Rang 15 ist Italien zu finden. Im ersten Halbjahr 2014 wurden Maschinen für 59,4 Millionen Euro importiert, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang um 19,42 Prozent. Die liefernden Länder waren vor allem Deutschland und China. Dieser Wert ist weniger auf die Besinnung auf italienische Hersteller für Holzbearbeitungsmaschinen zurückzuführen, als auf eine im Allgemeinen geringe Investitionsbereitschaft der italienischen Produzenten.
Bemerkenswert bei der Betrachtung der 50 wichtigsten
Abnehmerländer ist die Tatsache, dass insgesamt 36 Märkte aus dem Ausland mehr
orderten als im Vorjahreszeitraum. Zu den aktivsten Importeuren zählen Polen, Großbritannien
und die Schweiz. Und auch die Werte aus Spanien sprechen für eine gewisse
Markterholung. Für die größte „Enttäuschung“ bei den großen Exportnationen, darunter auch die
italienischen Hersteller, sorgte sicherlich Brasilien, so der Acimall. Der
Import ging hier um satte 40 Prozent zurück. Wenig Impulse kommen auch aus
Thailand (minus 20,2 Prozent) und aus Mexiko (minus 18,6 Prozent), in Europa
verlieren Schweden, Norwegen, die Ukraine und Ungarn einige Positionen.