„Möbelindustrie in keiner einfachen Lage“
Anlässlich der Pressekonferenz zur „Imm Cologne“ hat sich Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM), zur aktuellen Lage der Branche geäußert. „Die deutsche Möbelindustrie befindet sich in keiner einfachen Lage“, betonte er. Die traditionellen Kernmärkte im Ausland würden weiterhin schwächeln und im Inland werde es immer schwieriger, die frei verfügbaren Einkommen der Kunden Richtung Möbel zu lenken. Für das Jahr 2014 erwartet er deshalb lediglich einen stabilen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres.
Dem Möbelhandel gelingt es derzeit nicht, Begehrlichkeiten zu wecken und die Verbraucher emotional anzusprechen. „Hier rächt sich, dass Möbel in den letzten Jahren zumeist phantasielos und in erster Linie über den Preis angeboten wurden. Dem Möbelangebot fehlt daher eine Werte kommunizierende Substanz“, so Klaas. Deshalb kommt es 2014 ganz entscheidend auf das Marketing für Möbel an. Wenn dies Begehrlichkeiten weckt, wird der Umsatz von Handel und Industrie wieder steigen, ist er überzeugt. Dies sei auch dringend notwendig, denn 2013 sank der Umsatz der deutschen Möbelindustrie um voraussichtlich etwa 3,5 Prozent auf 16,1 Mrd. Euro gegenüber 16,6 Mrd. Euro im Jahr 2012.
Der Rückgang im Jahr 2013 resultiert zum Teil aus den Schwierigkeiten in den europäischen Kernmärkten. So gingen die Ausfuhren nach Frankreich in den ersten zehn Monaten um knapp 11 Prozent und in die Niederlande sogar um fast 16 Prozent zurück. Auch Österreich mit -6 Prozent blieb deutlich unter den Erwartungen und die Schweiz verharrte mit +0,3 Prozent gerade mal auf Vorjahresniveau. Auch wenn die Möbelausfuhren in die USA um 18,5 Prozent und nach China um 16,7 Prozent stiegen, konnten damit die Rückgänge in Europa nicht kompensiert werden. Insgesamt sanken die Möbelausfuhren im Jahr 2013 (Januar bis Oktober) um 4,1 Prozent auf 7,6 Mrd. Euro.
Im Inland setzten unsere heimischen Hersteller bis Ende Oktober letzten Jahres 3,8 Prozent weniger um als im Vorjahreszeitraum, was insbesondere an dem überraschend schwachen zweiten Halbjahr lag. Die größten Umsatzrückgänge gab es bei den Wohnmöblern, die 7,1 Prozent weniger verkauften und bei den Matratzenherstellern (-12,9 Prozent). Die Küchenmöbler hingegen konnten ihre Umsätze mit -0,2 Prozent nahezu auf Vorjahresniveau halten. Die Schwäche des deutschen Marktes spiegelt sich auch in den Importzahlen. So wurden zwischen Januar und Oktober 2013 Möbel im Wert von 8,2 Mrd. Euro nach Deutschland eingeführt und damit 3,6 Prozent weniger als im Vorjahr.
Die 528 Betriebe (ab 50 Mitarbeitern) der deutschen Möbelindustrie beschäftigten derzeit insgesamt 86.080 Frauen und Männer. Im Vorjahr waren es 86.940 Beschäftigte in 531 Unternehmen.