Endlich Normung für Fußbodenbeläge aus Bambus?
Fußbodenbeläge aus Bambus werden fälschlicher Weise oft als
Parkett bezeichnet. „Diese Bodenbeläge bestehen allerdings aus einem Gras und
nicht aus Holz“, erklärt Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes
der Deutschen Holzindustrie (HDH). Eine Norm, die Fußboden aus Bambus regelt,
gebe es derzeit noch nicht. „Aus diesem Grund beschäftigt sich seit kurzem eine
Arbeitsgruppe auf europäischer Ebene mit diesen Produkten und will für entsprechende
Klarheit sorgen.“
Während zur Parkettherstellung in Deutschland überwiegend
einheimische und europäische Holzarten verwendet werden – unangefochtene Nummer
Eins ist dabei die Eiche – stammt das Rohmaterial für Bodenbeläge aus Bambus
aus Asien, insbesondere aus China. Die größtenteils eingesetzte Grasart ist
Phyllostachys Heterocycla Pubescens, die in China als „Mao Zhu“ bezeichnet
wird. „Kaufen europäische Kunden Bambusböden, so sichern sie überwiegend
schlecht bezahlte Arbeitsplätze auf den Bambusplantagen und in den
Herstellerwerken in China“, erläutert Klaas.
Da oft auch qualitativ schlechte Ware nach Europa kommt,
liegt es auch im besonderen Interesse der Verbraucher, dass mit normativen
Regelungen zu definierten Eigenschaften, zur Qualität und zu passenden
Prüfverfahren für sichere Produkte gesorgt wird. Daher wurde auf europäischer
Normungsebene (CEN) eine technische Arbeitsgruppe unter dem Bereich CEN/TC
175/WG 33 (Round and sawn timber – Specific user requirements – Timber
flooring) etabliert, die valide Prüfungen und technische Spezifikationen für
Bodenbeläge aus Bambus erarbeiten soll.
Die Parkettherstellung in Europa und insbesondere in
Deutschland blickt nicht nur auf eine lange handwerkliche und industrielle
Tradition, sondern auch auf ein umfangreiches und belastbares Normenwerk
zurück, das kontinuierlich weiterentwickelt wird. „Alleine schon deswegen, aber
auch aufgrund der Tatsache, dass nur Parkette mit CE-Kennzeichnung in Europa
und in Deutschland zusätzlich mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung in
Verkehr gebracht werden dürfen, können sich Verbraucher hierzulande bei der
Verwendung von Parkett behaglich, sicher und gut aufgehoben fühlen“, so Klaas.
Außerdem sichere der Einsatz von Parkett wichtige Arbeitsplätze in der Forst-
und Holzindustrie in Deutschland und ganz Europa.
Externe Links:
www.hdh-ev.de