Wieder Unstimmigkeiten auf der Hauptversammlung?
Die Hauptversammlung der Homag Group AG, die heute Vormittag um 10:30 Uhr im Kurhaus in Freudenstadt begann, dürfte erneut von dem nach wie vor ungelösten Konflikt zwischen den beiden Großaktionären, dem Finanzinvestor Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) und dem Schuler-Klessmann-Pool belastet gewesen sein. Zumindest weist darauf eine Pressemitteilung hin, die Dr. Jochen Berninghaus vom Schuler-Klessmann-Pool kurz nach Beginn der Versammlung an die Medien verschickt hat.
Der Schuler-Klessmann-Pool vertritt die Interessen der Gründerfamilie Schuler sowie der Erich und Hanna Klessmann Stiftung. Er hält einen Anteil von mehr als 25 Prozent am Unternehmen, die DBAG ist im Besitz von rund 39 Prozent der Anteile.
Ausgangspunkt des Konflikts war ursprünglich die Abwahl von drei dem Schuler-Klessmann-Pool nahestehenden Aufsichtsratsmitgliedern durch die DBAG bei den Neuwahlen zum Aufsichtsrat im Jahr 2010. Die drei Aufsichtsratsmitglieder wurden entgegen dem vorliegenden Vorschlag der Verwaltung abgewählt. Seitdem ist die Gründerfamilie als zweitgrößter Aktionär nicht mehr im Aufsichtsrat der Gesellschaft vertreten. Alle Bemühungen des Schuler-Klessmann-Pools, mindestens einen Aufsichtsratssitz wiederzuerlangen, wurden von der DBAG kategorisch abgelehnt – was letztendlich zum öffentlichen Eklat auf der Hauptversammlung 2012 führte. Eine daraufhin eingeleitete Mediation zur Befriedung der beiden Großaktionäre ist vor wenigen Wochen gescheitert.
Der Schuler-Klessmann-Pool versteht sich laut Pressemitteilung als stabiler Ankeraktionär der Homag Gruppe, welcher das börsennotierte Unternehmen als langfristig orientierter Partner bei der Weiterentwicklung seiner Strategie zum Ausbau der Weltmarktführerschaft im Bereich Holzbearbeitungsmaschinen begleitet und unterstützt. Um dies sicherzustellen, „will man mit der gehaltenen Sperrminorität dafür Sorge tragen, dass das Unternehmen auch nach dem Ausstieg des Finanzinvestors DBAG eine weiterhin stabile und zukunftssichere Aktionärsstruktur behält“. Firmengründer Gerhard Schuler: „Wir wollen nicht, dass Homag zum Spielball von Finanzinvestoren wird“.
Zum Schutze des Unternehmens sehe sich der Schuler-Klessmann-Pool deshalb derzeit nicht in der Lage, dem von der Verwaltung zur Hauptversammlung 2013 beantragten Genehmigten Kapital zuzustimmen. Zudem wollte der Schuler-Klessmann-Pool dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Gesellschaft, Torsten Grede, die beantragte Entlastung nicht erteilen, weil dieser als gleichzeitiger Sprecher des Vorstands der DBAG nach Ansicht des Schuler-Klessmann-Pools im Konflikt der beiden Großaktionäre keine neutrale Position einnehmen würde.
Externe Links:
www.homag-group.com