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Unkontrollierte Eskalation vermeiden

Zur Reaktion der EU auf die amerikanischen Zölle, die gestern in Kraft getreten sind, sagt Ulrich Ackermann, Leiter VDMA Außenwirtschaft:

„Es ist richtig, dass die EU mit kühlem Kopf und konstruktiven Vorschlägen auf die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Strafzölle reagiert. Weder der Weltwirtschaft noch Europa ist jetzt mit einer unkontrollierten Eskalation gedient, die in einen offenen Handelskrieg münden kann.

Auch bei den von der EU jetzt angekündigten Gegenmaßnahmen zu den bereits vor einiger Zeit von amerikanischer Seite eingeführten Zölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte setzt die EU auf eine eher zurückhaltende Reaktion. Diese ist nicht zu vergleichen mit den Maßnahmen, die China oder auch Kanada ergriffen haben.

Die EU-Kommission sollte jetzt schnell das Gespräch mit der amerikanischen Seite suchen und deutlich machen, dass Europa an einer konstruktiven Lösung interessiert ist. Eine völlige Zollliberalisierung von Industriegütern wird der US-Seite aber nicht reichen. Die EU muss deshalb auch den Abbau von Regulierungen anbieten.

So werden zum Beispiel die EU-Nachhaltigkeitsberichterstattung, das EU-Lieferkettengesetz und der CO2-Grenzausgleichsmechanismus von der amerikanischen Regierung als nicht-tarifäre Handelshemmnisse angesehen. Falls sich aber herausstellt, dass die amerikanische Seite konstruktive Lösungen ablehnt, werden Gegenmaßnahmen der EU nicht zu vermeiden sein.

Der Zoll-Rundumschlag von Donald Trump birgt auch eine Chance für Europa. Länder und Regionen, die ebenfalls von den US-Zöllen betroffen sind und weiterhin auf Freihandel setzen wollen, werden die Nähe zu Europa suchen. Dieses Momentum muss die EU nutzen, um Freihandelsabkommen und Kooperationen abzuschließen und in Kraft zu setzen. Dies gibt zuerst für das Mercosur-Abkommen, das noch in diesem Jahr ratifiziert werden muss. Und das Abkommen mit Indien sollte beschleunigt verhandelt werden.“

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