Im Juli kommt das endgültige Aus
Das Traditionsunternehmen Nolte Möbel aus Germersheim schließt. Nach der Insolvenz im November 2023 wurde bis zuletzt nach einem neuen Investor gesucht. Insolvenzverwalter Steffen Rauschenbusch führte den Möbelhersteller zunächst weiter; im Sommer 2024 kam Jan Paschen als Geschäftsführer vor Ort dazu. Mehrere Entlassungswellen im Vorfeld der Insolvenz hatten dafür gesorgt, dass das Unternehmen zuletzt nur noch rund 230 Mitarbeiter:innen beschäftigte.
Ende April wurden nun noch einmal 80 bis 90 Angestellte gekündigt. Das verbleibende Team soll bis Juli alle bestehenden Kommissionen abarbeiten – neue Aufträge werden ab dann allerdings nicht mehr angenommen. Die Tageszeitung „Die Rheinpfalz“, die zuerst über das endgültige Aus berichtete, zitiert Insolvenzverwalter Rauschenbusch mit den Worten: „Im Februar war es noch gut, im März so lala und im April eine Katastrophe.“
Als Gründe werden die geopolitische Weltlage, Zolldebatten und die schwierige Wirtschaftslage in Deutschland genannt. Das einstige Traditionsunternehmen Nolte Möbel, das 1955 gegründet wurde, rund 1.000 Mitarbeitende beschäftigte und zeitweilig zu den bekanntesten Anbietern für Schlafzimmer und Schranksysteme in Europa gehörte, wird damit Geschichte sein, insofern sich nicht noch ein Investor in letzter Minute findet.
„Die Rheinpfalz“ schreibt weiter: „Noch im Februar dieses Jahres gab es einen Funken Hoffnung. Dieser erlosch mit dem Tod von Georg Nolte im März dieses Jahres. Er war der Sohn des Firmengründers Konrad Nolte.“ Georg Nolte Senior, der die Geschäfte schon länger an seine Kinder Maren Schmitt-Nolte und Georg Konrad Nolte übergeben hat, unterstützte laut „Rheinpfalz“ Nolte Möbel auch während des Insolvenzverfahrens bei Engpässen finanziell.
Die Nolte Group mit Nolte Küchen und Express Küchen ist von der Schließung nicht betroffen.
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